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Seinen 5. Geburtstag feierte am Sonnabendnachmittag der Förderverein für die Rettung und Erhaltung der Stadtkirche "St. Peter & Paul" zu Weißensee. Das Jubiläum war gleichzeitig Anlaß, die Jahreshauptversammlung durchzuführen. Themenschwerpunkte, neben der obligatorischen Entlastung (der Schatzmeisterin und der Kassenprüfer, Anm. d. Red), waren der Fünfjahresrückblick und eine Vorschau auf kommende Bauvorhaben.
Die Stadtkirche selbst ist eine romanische Basilika des späten 12. Jahrhunderts. Urkundlich erwähnt wurde sie erstmals 1301. Die Glocke im Campanile (im freistehenden Glockenturm) zeigt die Jahreszahl 1326. Doch in den letzten 100 Lenzen - so Pfarrer Gerhard Reuther - wurde so gut wie nichts mehr in und an der Kirche zu deren Erhalt getan, und die zurückliegenden fünf Jahre waren ein ständiger Kampf um Fördermittel. Diese Zeit war geprägt durch zeitweise voranschreitende Bauarbeiten und vorübergehende Stagnation angesichts leerer Kassen. Und trotzdem, resignieren wird niemand. Zählte der Verein zu seiner Gründung gerade mal 13 Mitglieder, so sind es derzeit 106. Als Ehrenmitglieder wurden Fritzi und Peter Radtke aus Sömmerda während der Versammlung aufgenommen.
Zehn Vereinsmitglieder sind in Amerika zu Hause und helfen aus der Ferne. Auch in Frankreich, Luxemburg, der Schweiz und Kanada hat der Verein Mitglieder. Doch trotz allen Engagements, die Finanzdecke für "St. Peter & Paul" reicht nicht hinten und vorn. In den fünf Jahren, so Pfarrer Reuther, habe der Verein rund 75 000 Mark an Spenden erhalten und etwa 54 000 Mark in Bau- und Restaurierungsarbeiten investiert. Der nächste größere Posten wird die Dacheindeckung sein. Veranschlagt wurden dafür 450 000 Mark. Trotz aller Bereitschaft der Mitglieder und auch der externen Spenden wird man auf die Zuschüsse vom Landesamt für Denkmalpflege und die der Städtebauförderung angewiesen sein. Die Stadt Weißensee unterstützt die Initiativen ideell und finanziell im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Not macht ja bekanntlich erfinderisch, und die Idee eines amerikanischen Besucherehepaares, Kunstpatenschaften für die Ausstellungsgegenstände aus der Stadtkirche anzubieten, brachte Erfolg. Inzwischen bestehen fünf solcher Patenschaften. Das hilft, wenigstens die Kunstwerke vor dem totalen Verfall zu bewahren. Ein anderes Kleinod, das Triumphkreuz aus der Zeit um 1500, konnte 1997 mit Hilfe eines 10 000 Mark-Zuschusses aus der Thüringer Staatskanzlei restauriert werden. Auch Veranstaltungen zugunsten der Kirche brachten einigen Erfolg. So haben rund 1300 Besucher in 21 Veranstaltungen Konzerte bzw. Theateraufführungen erlebt. Bewährt hat sich auch der "Paulstisch" als Zusammenkunft im kleinen Kreis, so alle 4 bis 6 Wochen. "Der eingeschlagene Weg ist richtig, wenngleich es momentan nur ein Weg der kleinen Schritte ist", meinte Pfarrer Reuther. Den Abschluß des Tages bildete ein Konzert im Chorraum der Stadtkirche mit dem "Ernstthaler Instrumentalkreis".
... und zum Schluß: Kinder einer 7. Klasse schrieben ins Gästebuch des Gotteshauses: "Die Kirche ist zwar sehr alt, aber für ihr Alter noch ganz rüstig."


Monika SCHULZE

Thüringer Allgemeine (SöA) 07.07.1997




 

 
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